Geschichte
Unter dem Eindruck der zwei verheerenden Weltkriege entstand in der deutschen Jugendbewegung schon bald die Idee, eine europäische Jugendorganisation zu schaffen, die helfen sollte, Gemeinsamkeiten zwischen den Jugendlichen Europas zu entdecken und Freundschaften zu schließen.
Europaweite Idee
So wurde die Fédération de Scoutisme Européen – der Bund Europäischer Pfadfinder – im November 1956 als erste europäische Pfadfinderorganisation in Köln gegründet. Die Wurzeln des Vereins sind bis in das Jahr 1950 zurückzuverfolgen, wo schon damals Jugendliche im “Bund Europäischer Jugend” (BEJ), die Idee eines Europa “ohne Grenzpfähle” zu verwirklichen suchten. Daraus entwickelte sich ab 1952 ein europäischer Pfadfinderbund in Deutschland, die Europa-Scouts, die dem Europäischen Pfadfinderbüro in Wien unterstellt waren. 1954 schloss sich der deutsche Nationalverband, der sich inzwischen den Namen “Bund Europäischer Pfadfinder / Europa-Scouts” (BEP / ES) gegeben hatte, probeweise mit der bündischen Pfadfinderschaft aus Berlin unter anderem als “Gau schwarzer Adler” zusammen. Da diese aber in zu geringem Maße europäisch orientiert war, trennte man sich bereits nach einem Jahr wieder, und schloss sich erneut den Europa-Scouts in Wien an.
Trennung und Vereinigung
Schon während der Zeit der Fusion mit der BPS waren erste Kontakte zu französischen Pfadfindergruppen entstanden. Als es schließlich 1956 zu Differenzen innerhalb der Europa-Scouts kam, trennte sich der Gau schwarzer Adler wiederum vom europäischen Pfadfinderbüro und vereinigte sich am 1./2. November 1956 in Köln mit den Franzosen zur Féderation du Scoutisme Européene (FSE). Diesem Bund schlossen sich in den Folgejahren weitere Nationalverbände aus England, Belgien und den Niederlanden an.
Im Laufe der siebziger Jahre kam es zu Unstimmigkeiten mit dem französischen Landesverband, beispielsweise in Bezug auf die Einstellung zur konfessionellen Gebundenheit und bei der Integration von Pfadfinderinnen in der FSE. Es kam zu Abspaltungen innerhalb der FSE, die zwar nach wie vor die gemeinsam 1965 verfasste Charta von Paris anerkannten, sich aber ökumenisch ausrichteten und auch die Koedukation unterschiedlich handhabten.
Unsere Gründung
20 Jahre nach der Gründung des Bundes Europäischer Pfadfinder in Köln wurde 1976 von Karlhermann Bergner (Mitgründer der FSE) in Oftersheim die ersten Gruppen ins Leben gerufen. Durch die räumliche Nähe zum Elsass schlossen sich die damaligen Stämme Oftersheim und Heidelberg dem französischen Bund der Féderation du Scoutisme Européene d’Alsace in Straßburg an, der sich aus oben genannten Gründen von der Kern-FSE abgespaltet hatte. In den weiteren Jahren wuchs die kurpfälzer Gruppe zu einem eigenständigen Gau als Europapfadfinder innerhalb der FSE d’Alsace heran.
Im Jahr der Gründung unserer ersten Gruppen lernt der Jesuitenpater Andreas Hönisch die FSE in Frankreich kennen und erkannte darin auch eine Erziehungsmethode für die Katholische Jugend in Deutschland und gründete die ersten Gruppen, die in Deutschland KPE (katholische Pfadfinderschaft Europas) genannt werden. Neben der rein katholischen KPE entstand im Folgejahr auch der evangelische Zweig, die EPE (Evangelische Pfadfinderschaft Europas).
Schließlich spaltete sich auch der deutsche BEP mit dem größten Teil der anderen nationalen Verbände von der FSE ab und gründete am 11./12. November 1978 in Brüssel einen neuen europäischen Dachverband, die Confédération Européene de Scoutisme (CES) in dem auch die FSE-Alsace Mitglied ist.
Im Jubiläumsjahr 2003 wurde dem Gau Kurpfalz unter der Führung von Michael Wothe die Bundesführung der FSE-Alsace von Jean Francois Alain übertragen, nachdem die aktiven französischen Gruppen 1999 ihre Arbeit einstellen mussten. Seither repräsentieren die deutschen Teile der FSE-Alsace den Pfadfinderbund. 2016 feierten die Europapfadfinder in der FSE-Alsace ihr 40 jähriges Jubiläum an dem Freunde aus dem In- und Ausland teilnahmen.