Wir sind ein Pfadfinderbund unter vielen. Wir sind weder der Bestmögliche noch der einzig Richtige noch der einzig Christliche.
Wir sind ein kleiner Bund, in dem man sich gegenseitig kennt und weiß: Das ist mein Bund. Er lebt durch mich und ist das, was wir alle zusammen daraus machen.
Wir haben keinen großen oder hauptamtlichen Führungsapparat. Ein paar erwachsene Freunde aus dem Kreis der Eltern helfen soweit möglich und nötig. Unsere Führungskräfte wachsen aus unserer Gruppe heran.
Wir sind ökumenisch. Das ist für uns keine faule Ausrede, weil wir unseren Kirchen entfremdet wären und sie nicht ernst nähmen. Es ist vielmehr der ernsthafte Versuch, in unseren Bereich soweit möglich, Gemeinschaft in Christus zu leben, ohne unseren Heimatkirchen untreu zu werden.
Wir sind ein gesellschaftliches Programm: Wir wollen in unserem kleinen Bereich das Modell einer Gesellschaft bauen, in dem Werte wie Freundschaft, Glaube, Vertrauen, Treue, Ehre, Disziplin, Wahrhaftigkeit und Verantwortlichkeit mehr gelten. Wir wissen, dass noch viel Arbeit erforderlich ist bis wir dieses kleine Modell verwirklicht haben und auch versuchen dies außerhalb unserer Gemeinschaft zu leben .
Wir sind überzeugt – und Geschichte wie Gegenwart lehren uns – dass nicht unbedingt richtig ist, was die größere Anzahl möchte. Wir kennen bei uns, trotz schrecklichen Missbrauchs der mit diesen Worten getrieben worden ist, Führung = Verantwortlichkeit; wachsende nach Leistung und Bereitschaft bemessene Mitverantwortung; und verantworten nicht blinden Gehorsam.
Wir sind Pfadfinder. Was das ist hat uns Baden Powell gelehrt. Was wir als Pfadfindertum vorstellen und praktizieren, ist daher nicht unsere Beliebigkeit oder irgendeiner ideologischen Mode überlassen, sondern mit dem Wort und Begriff vorgegeben.
Wir erfahren überdies täglich, daß das von Baden Powell geschaffene System und seine Grundsätze auch oder gerade heute noch Gültigkeit besitzen. Damit ist nicht gesagt, dass nun alle Formen aus der Zeit der Jahrhundertwende konserviert werden müssen.